Diätetik

Der Einsatz von Teigwaren in der Diätetik

Kohlenhydrate sind für den gesunden Menschen ein wichtiger Bestanteil der täglichen Ernährung. Nach den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollen ca. 55 -60 % der täglichen Ernährung über Kohlenhydrate gedeckt werden, der Anteil von sogenannten komplexen Kohlenhydraten sollte dabei mindestens 40 % betragen.

Träger komplexer Kohlenhydrate sind neben Reis, Kartoffeln und Brot auch Teigwaren, die zu über 70 % aus komplexen Kohlenhydraten bestehen. Doch nicht nur in der Ernährung des gesunden Menschen spielen komplexe Kohlenhydrate eine wichtige Rolle! Anhand einiger Beispiele soll dargestellt werden, daß dies auch für diätbedürftige Menschen im gleichen Maße gilt.

Leichte Vollkost

Die leichte Vollkost löst in der heutigen Zeit bei vielen Erkrankungen eine spezielle Diät ab. Man hat erkannt, daß verschiedene Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts (z.B. Magen- und Zwölfingerdarmgeschwüre und chronische Pankreatitis) und Erkrankungen der Leber (z.B. Leberzirrhose und chronische Hepatits) nur unwesentlich über spezielle Kostformen beeinflußt werden können. Bei solchen Erkrankungen wird heute die leichte Vollkost empfohlen, eine Diätform, die der Vollkost entspricht, jedoch Nahrungsmittel vermeidet, die bei einem Großteil der Patienten Unverträglichkeiten auslösen.

(Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden hauptsächlich durch Hülsenfrüchte, stark blähende Gemüsesorten und fetthaltige Speisen verursacht). Ansonsten gelten die Ernährungsregeln der normalen Vollkost, so daß komplexe Kohlenhydrate auch in der leichten Vollkost von immenser Wichtigkeit sind. Teigwaren eignen sich also auch hier ideal, um den Bedarf an komplexen Kohlenhydraten zu decken, zumal sie durch ihren hohen Gehalt an komplexen Kohlenhydraten und einem geringen Anteil von 2,8 % Fett sehr gut verträglich sind.

Hypercholesterinämie

Die frühere Annahme, das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin sei ausschlaggebend für eine Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut, betrachtet man heute differenzierter. Die meisten Menschen reagieren nur schwach auf Nahrungscholesterin. Weit wichtiger ist eine fettarme Kost mit einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Der Energiebedarf kann überwiegend mit komplexen Kohlenhydraten gedeckt werden. Insofern bieten sich auch hier Nudeln, in Kombination mit möglichst fettarmen Lebensmitteln, als Basis für die Ernährung an.

Diät bei Übergewicht (= Adipositas)

Übergewicht kann vielerlei Ursachen haben. Grundsätzlich führt eine Aufnahme von Nahrungsenergie, die erheblich über dem Bedarf liegt, zu Fettansammlungen im Körper. Die weitverbreitete Meinung, Kohlenhydrate seien dafür die Ursache, ist wissenschaftlich nicht zu belegen. Vielmehr kann jeder der drei Hauptnährstoffe - Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate - in zu hohem Maße aufgenommen, Übergewicht verursachen. Als Berechnungsgrundlage hat sich inzwischen der sogenannte Body Mass Index (BMI) etabliert. Er ergibt sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm zum Quadrat der Körpergröße in Metern. Ab einem BMI von 25 spricht man von Adipositas.

Will man gegen die überflüssigen Pfunde angehen, empfiehlt sich im Allgemeinen eine kalorienreduzierte Mischkost mit circa 4100 kJ (1000 kcal). Die Nährstoffrelation sollte dabei ähnlich liegen, wie bei der normalen Mischkost, nämlich 55 bis 60 Prozent Kohlenhydrate, 12 bis 15 Prozent Eiweiß und nur 30 Prozent Fett. Ein Vorteil der Kohlenhydrate ist ihr geringer Energiegehalt von nur 4,1 kcal (17,2 kJ) pro Gramm. Fett dagegen hat pro Gramm einen physiologischen Brennwert von 9,3 kcal (38,9 kJ), liefert dem Körper also bei gleicher Menge mehr als das Doppelte an Energie. Insofern hat eine Nudel-Diät durchaus ihre Berechtigung. Mit nur 360 kcal (1510 KJ) pro 100g Rohware, kombiniert mit Gemüse oder magerem Fleisch kann man mit Genuß gegen das Übergewicht ankämpfen und berücksichtigt gleichzeitig die Regeln der reduzierten Mischkost.

Diabetesdiät

Als Diabetes bezeichnet man eine Störung des Glucosestoffwechsels. Das zum Abbau von Glucose im Blut wichtige Insulin ist beim Diabetiker nur teilweise, gar nicht oder in veränderter Form vorhanden. Früher empfahl man daher eine eiweißbetonte Diät, um den Kohlenhydratstoffwechsel nicht zu stark zu belasten. Doch eine eiweißreiche Diät könnte beim Diabetiker eine unnötige Belastung der Nieren bedeuten.

Heutzutage werden Kohlenhydrate bei der Diabetesdiät ebenso eingesetzt wie beim gesunden Menschen, da der Glucosespiegel im Blut heutzutage mit Hilfe moderner Medikamente sehr gut eingestellt werden kann. Vor allem komplexe Kohlenhydrate, spielen in der Diabetesdiät eine wichtige Rolle, da diese im Darm langsamer abgebaut als andere Kohlenhydratträger. Das bedeutet, dass so der Glucosestoffwechsel weniger belastet wird, da die Glucose langsamer ins Blut gelangt. Nudeln als Träger komplexer Kohlenhydrate sollten daher einen festen Platz im Kostplan des Diabetikers erhalten.



Spaghetti
Spätzle
Muscheln
Suppennudeln
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